Freiwillige Feuerwehr Weißkeißel

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Datum 23.11.2012
Uhrzeit: 00:04Uhr
Einsatzart: Brandeinsatz
Einsatzort: Weißwasser - Lutherstraße
Eingesetzte Kräfte: TLF 16/25, LF 8
Weitere Kräfte: Weißwasser, Schleife, Bad Muskau, Krauschwitz Ost - West, Vattenfall
Einsatz Nr. 20
Informationen: Brandstifter springt aus dem Fenster

Weil ein Mann seine Möbel anzündete und das fünfstöckige Wohnhaus in Brand setzte, waren 73 Feuerwehrleute in Weißwasser im Einsatz. Sie verhinderten das Schlimmste.

Wieder brennt es in Weißwasser. Diesmal Donnerstagnacht in einem Mietshaus der Wohnungsbaugenossenschaft Weißwasser (WGW) in der Lutherstraße. Was die Rettungskräfte zum Zeitpunkt der Alarmierung gegen 23.50 Uhr nicht wissen: Ein 49-jähriger Hausbewohner hatte - davon gehen die Brandursachenermittler gegenwärtig aus - sein Mobiliar angezündet. Weil sich die Flammen schnell ausbreiten, vermutet die Feuerwehr, sprang der Mann aus Panik aus einem Fenster seiner Wohnung im zweiten Stock. Denn als 73 Kameraden von 16 alarmierten Feuerwehren aus Weißwasser, Bad Muskau, Schleife, Krauschwitz, Weißkeißel und von Vattenfall, sowie die Polizei, vor Ort eintrafen, fanden sie den Mann mit schwersten Verletzungen an der Wirbelsäule vorm brennenden Haus liegen.

Dass er aus Angst sprang, ist möglich. Denn eine junge Frau aus einem gegenüberliebenden Haus wachte in der Brandnacht durch Schreie auf. "Es rief immer Nein und Macht die Tür auf", erinnert sie sich. Zu dem Zeitpunkt seien schon Flammen aus dem Fenster zu sehen gewesen. "Aber die Feuerwehr war auch schon vor Ort."

Die ganze Dramatik des Geschehens schildert Einsatzleiter Markus Grimmer von der Feuerwehr Weißwasser: "Als wir eintrafen, brannte das Zimmer komplett. Die Flammen schlugen aus dem Fenster und reichten bis zur Dachrinne. Darüberliegende Wohnungen waren akut gefährdet." Acht Löschtrupps, also 16 Kameraden, mussten sich unter schwerem Atemschutz den Weg durchs völlig verqualmte Treppenhaus bahnen. Teilweise sei die Hitze so groß gewesen, weiß Grimmer, dass die Kameraden sogar Wärmestrahlen-Schutzanzüge anlegen mussten.

Zwei C-Schläuche mit gewaltig Wasserdruck kamen zum Einsatz: Eines am Haus und eines innen. "Die Bewohner haben wir über die Drehleiter herausgeholt." Etwa nach einer halben Stunde seien das Feuer gelöscht und Verletzte versorgt gewesen. Fünf Anwohner im Alter zwischen 19 und 87 Jahren und ein Feuerwehrmann (34) kamen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Zwei Personen werden noch behandelt.

Einen Tag nach dem Brand sitzt der Schock noch immer tief bei den sieben Familien, die nachts evakuiert wurden, sowie Angehörigen und Nachbarn. "Meine Cousine Anja schrieb mir noch in der Nacht eine SMS, dass sie im Krankenhaus ist, weil ein Mitbewohner das Haus angezündet hat", erzählt eine junge Frau völlig aufgelöst, die am Freitagmorgen am Unfallort nach ihrer Verwandten sehen wollte. "Wenn ich das hier sehe, bin ich nur froh, dass meiner Cousine nichts passiert ist. Sie ist jetzt zu ihrer Mutti gezogen", so die junge Frau erleichtert.

Jene Hausbewohner, die nicht übergangsweise bei Verwandten wohnen, haben als Ausweichquartiere eine WGW-Gästewohnungen erhalten. "Wir prüfen derzeit noch, ob wegen der schweren Brandschäden möglicherweise auch die Bewohner der linken Hausseite ausziehen müssen", erklärt Paul Rubin, Sprecher der WGW. Zum Ausmaß der Schäden konnte er gestern noch keine Angaben machen. Auch die Polizei bestätigt nur, dass erheblicher Sachschaden in noch nicht bezifferbarer Höhe entstand und Brandursachenermittler vor Ort sind. Bei Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei laufen zudem Ermittlungen wegen des Verdachts besonders schwerer Brandstiftung. Ein Verbrechen mit Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren. Indes sind Nachbarn der Meinung, dass es gar nicht erst hätte zum Brand kommen müssen. Denn der Mann - Anwohner vermuten geistige Verwirrung bei ihm - ist seit längerer Zeit als Randalierer auffällig gewesen. Mehrfach seien schon Polizei und Feuerwehr gerufen worden. Zuletzt diesen Mittwoch. "Da holte ihn die Feuerwehr mit Drehleiter aus der verschlossenen Wohnung", so eine Nachbarin. SZ Von Sabine Larbig und Claus Wöhle



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